Waldecker Spielzeugmuseum

SpielZeugen erzählen aus längst vergangener Zeit


"Playmobil erzählt hessische Geschichte(n)


Der Schwerpunkt der kommenden Sonderausstellung widmet sich den Waldeckischen Truppen im amerikanischen Unab- hängigkeitskrieg. Dargestellt wird die Ankunft der Truppen am Hafen von New York, flankiert von begeisterten Zuschauern.

1776 schloss Fürst Friedrich mit dem König von England einen Vertrag über die Bereitstellung eines Regimentes und anschließender Nachführung von Soldaten - mit einer Gesamtzahl der in Amerika kämpfenden waldeckischen Soldaten von etwa 1225 Mann. England zahlte für die geliehenen Truppen in Amerika jährlich 26.000 Taler an Waldeck. Zusätzlich war dem Landesfürsten eine Entschädigung für jeden gefallenen oder verwundeten Soldaten zu zahlen. Drei Verwundete galten soviel wie ein Toter.

In Aufrufen oder Aushängen wurde für den Eintritt in die Truppe geworben und eine Vergütung für das Anwerben nach Qualität des Mannes festgelegt: Wer unter fünf Fuß und sechs Zoll maß, brachte dem Werber drei Reichsthaler und 32 Groschen, größere Männer wurden mit 5 Thalern belohnt.

Handelswege in und um Korbach

Schon im Frühmittelalter verliefen Heer- und Handelsstraßen durch das Deutsche Reich. Im zentralen hessischen Gebiet war das alte Fernwege- und Straßennetz besonders dicht. Denn hier kreuzten sich bedeutende Handelsrouten in nord-südlicher Richtung mit denen in ost-westlicher Richtung quer durch Europa. Im 13. Jahrhundert entstand eine Welle von neuen Siedlungsgründungen und rasante Ausdehnungen regionaler und überregionaler Märkte. Die Städte und ihre Bürger strebten nach Reichtum und Selbstständigkeit. Die Bequemlichkeit der Handelsreisen hielt sich allerdings sehr in Grenzen. Die Wege waren unbefestigt oder belegt mit grob behauenen Steinen. Es gab häufig Rad- und Achsenbrüche. Güter, die zu Boden fielen wurden zum Eigentum des Landeigentümers. Am Unterhalt oder gar Ausbau der Wege war das Interesse in der Regel also gering.

Bonifatus lässt die Donareiche fällen

Als Bonifatius nach seiner Bischhofsweihe um 723 nach Hessen zurückkehrte, zerstörte er alle heidnischen Heiligtümer. So auch in Geismar, eine, dem germanischen Kriegsgott Thor (Donar) geweihte Eiche, eines der wichtigsten germanischen Heiligtümer. Er ließ die gewaltige Eiche unter dem Schutz fränkischer Soldaten und in Gegenwart zahlreicher Chatten fällen und aus dem Holz die St. Peterskirche am Standort des heutigen Fritzlarer Domes, errichten.

Weitere Themen sind:

Geschichte der hessischen Weibertreue rund um die Weidelsburg in Ippinghausen, Dorf- und Stadtansichten aus der Jahrhundertwende und aus der heutigen Zeit ein Weihnachtsmarkt, eine Girl-Popband sowie die Dreharbeiten einer Westernszene.

Links - typisch hessischer Grenadier
rechts - Feldprediger der Armee im 18. Jahrhundert

Jürgen Kleinhans hat bereits in der Grobplanung seiner Ausstellungen einen herausfordernden hohen logistischen Aufwand betrieben. Die Standorte der Ausstellungsbereiche müssen Maß genommen, Materialaufwand kalkuliert und die historischen Themen festgelegt werden. Jürgen Kleinhans Anspruch zieht dann eine umfangreiche Recherche nach sich um die Nachbildung historischen Szenen authentisch zu gestalten.

Dann müssen die Themen durch Landschaftsbilder mit Tieren, Straßenzügen, Plätzen oder Stadtbilder als Grundlage des geplanten Dioramas ausgesucht und nötigenfalls beigekauft werden.Dazu bietet Playmobil Hunderte von Produkten aus Themengebieten, wie beispielsweise Ritter, Römer, Bauernhof, Tiere Schloss und weitere an. 

Eine Playmobilfigur besteht aus Kopf, einer Frisur, einer Kopfbedeckung, dem Rumpf, zwei Armen und dem Unterkörper. Kleider machen Leute. Auf ein thematisch passendes Oberkörpergewand lässt Jürgen Kleinhans nach Originalvorbild in Holland passende Uniformdetails aufdrucken. Damit ist schon einmal der typische Soldat der Waldeckischen Truppe unverkennbar dargestellt. 

Die passenden Unterkörper und verschiedene Haare kann Jürgen Kleinhans genügend aus seinen  Sammelkisten entnehmen. Kragen, Ärmelaufschläge, Gewehre und Bajonette oder weitere Acsessoirs können, soweit noch benötigt, im Ersatzteilhandel erworben werden. 

Die Grenadiermützen müssen für einen 3-D-Druck in Auftrag gegeben werden. Letztendlich kostet dem Gestalter jede Figur, die so zusammengestellt werden muss, etwa 3 bis 4 Euro.